Einmal mehr gehörten die Athletinnen und Athleten aus dem Fricktal zu den Favoriten. Die Aargauer gewannen schliesslich in fünf von insgesamt elf Kategorien. Die übrigen Kategoriensiege jedoch verteilten sich auf die halbe Deutschschweiz. Neben je zwei Goldmedaillen fürs St. Galler Rheintal und den Kanton Zürich, gabs je einen Meistertitel fürs Baselbiet und die schwyzerische March.
«Hunzi» zeigte seine Klasse
Bei den Vorkämpfen am Vormittag, die oft relativ ruhig und ereignislos ablaufen, kams diesmal zum vorgezogenen Höhepunkt des Tages. Der 40-jährige Fricktaler Simon Hunziker, mehrmaliger Serienmeister der letzten Jahre in allen drei Hauptkategorien, durfte erstmals auch bei den Senioren an den Start gehen. Dass «Hunzi grausam», wie der Förderer der Stösserriege des TV Herznach auch genannt wird, mit den verschiedenen Steingewichten – bis hin zum 83,5kg schweren Unspunnenstein – erfolgreich sein kann, hat er in unzähligen Wettkämpfen bewiesen. Nun lieferte der Aargauer auch gleich sein Gesellenstück bei den Senioren ab: Er stiess den 10kg leichten Stein auf die neue Rekordweite von 13.19 m. Somit ist Hunziker nun dreifacher Schweizer Rekordhalter, (bisher schon bei den Herren mit dem 18kg- und dem 40kg-Stein).
Einen zweiten Beweis seiner steinstösserischen Klasse und Vielseitigkeit demonstrierte der Fricktaler im Final mit dem 40kg-Stein. Er stiess dreimal solide je um die 5.50 m. Da musste sich Titelverteidiger Urs Hutmacher diesmal deutlich geschlagen geben. Der Zürcher rettete trotz zwei Fehlversuchen noch die Silbermedaille vor Hunzikers Vereinskollege Roger Leimgruber.
Zwei Titel ohne Druck verteidigt
Den prestigeträchtigen Titel mit dem 12,5-kg-Stein holte sich auch dieses Jahr Urs Hutmacher. Der Titelverteidiger liess keine Unsicherheiten aufkommen und gewann deutlich vor Roger Leimgruber und dem grossgewachsenen Baselbieter Benedikt Büchenbacher. Und Hutmacher war auch bei seiner Titelverteidigung mit dem 18kg-Stein erfolgreich. Er holte sich seinen zweiten Tagessieg mit über 40 cm Vorsprung. Zum Siegertrio gehörten wiederum – wie schon mit dem leichten Stein – Roger Leimgruber und Benedikt Büchenbacher, die beide über 9 m stiessen.
Zurück zum Erfolg
Nachdem bekannt war, dass sowohl die letztjährige Doppelmeisterin Sina Cavelti, als auch die ehemaligen Schweizer Meisterinnen Corina Obrist und Lea Herrsche nicht an den Start gehen würden, stellte sich die Frage: Gibt es neue Namen, die sich durchsetzen können – oder siegt die Routine. Und es war tatsächlich das Zweite! Altmeisterin Elisabeth Santner packte die grosse Chance und siegte gleich zwei Mal. Während die Rheintalerin mit dem 6kg-Stein relativ knapp mit 10 cm Vorsprung vor Nicole Ebnöther (Wangen SZ) und der Fricktalerin Karin Zumsteg (Mettauertal) gewann, dominierte sie mit dem schwereren 12,5kg-Stein klar. Der 19jährigen Fiona Wüest (Grosswangen) und Nicole Ebnöther blieben die Ehrenplätze.
Junge Talente und Wachtablösung
Es war eine Freude, den jungen Athletinnen und Athleten der Jugendklassen bei ihren Einsätzen zuzusehen. Da stach bei den Knaben mit dem 8kg-Stein der Sieg von Tim Rüegg (Tuggen) heraus. Im letzten Stoss überflügelte er Tim Gätzi (Wangen SZ) und John Ani (Roggliswil). Bei den Junioren demonstrierte der talentierte Baselländer Elia Wyssen seine Stärke. Er siegte hoch überlegen vor Tim Gätzi und dem Nationalturner David Solenthaler (Wollerau).
Bei den Mädchen mit dem 4kg-Stein war das Talent einer jungen Sportlerin nicht zu übersehen. Die 14-jährige Fricktalerin Jessica Acklin (Stein AG) gewann hoch überlegen vor Sara Küttel (Wangen SZ) und der Einheimischen Gina Schmidhauser. Und Jessica Acklin doppelte gleich nach. Bei den Juniorinnen mit dem 6kg-Stein traf sie auf 2 bis 5 Jahre ältere Konkurrenz – und gewann dennoch ihre zweite Goldmedaille. In die Medaillenränge schafften es Fiona Wüest (Grosswangen) und Sereina Küttel (Wangen SZ).
Bei den Seniorinnen endete die Siegesserie von Claudia Bosshard (Rafz). Die Zürcherin gewann diesmal hinter der Baselbieterin Karin Zumsteg (Mettauertal) und vor Deborah Schaeffer (Wenslingen) «nur» Silber.
(Bericht SM Steinheben in Zihlschlacht wird morgen veröffentlicht)