Rund 270 Athleten – davon einige junge Sportlerinnen - in den sechs verschiedenen Alterskategorien zeigten auf den ausgezeichneten, kompakten Wettkampfanlagen in Sumiswald vielseitigen und hochstehenden Nationalturnsport.
In der höchsten Kategorie A ging Jeremy Vollenweider (Marthalen), der Dominator der vergangenen sowie der laufenden Wettkampfsaison im Emmental als klarer Favorit an den Start. Allerdings stand auf der 40-köpfigen Startliste eine rechte Anzahl guter Athleten. Zudem starteten gleich elf Schwinger des organisierenden Schwingklubs, darunter die drei «Eidgenossen» Matthias Aeschbacher, Damian Gehrig und Konrad Steffen, in den anspruchsvollen Mehrkampf. Das Vorhaben, in den Vornoten nicht allzu viele Punkte auf die Spitze zu verlieren, gelang nicht allen «Schwinger-Spezialisten» gleich gut. So verlor ESAF-Schlussgangteilnehmer Aeschbacher in den turnerischen Vornoten über 7,5 Punkte auf das Maximum.
Nach den sogenannten Vornoten bzw. nach 6 Disziplinen lagen der 19-jährige Berner Oberländer Damian Dubach und Topfavorit Vollenweider mit 57,5 Punkten an der Spitze. Dicht dahinter folgte der Vornotenspezialist Philippe Sartori (Dotzigen) mit 57,3 Punkten und der junge Thurgauer Andrin Habegger (57,1 Punkte).
Im ersten Gang Ringen bezwang Vollenweider den zähen Sumiswalder Fabian Aebersold. In den nächsten zwei Durchgängen musste er jedoch – trotz Überlegenheit – gegen die beiden Nachwuchstalente Dubach (Schwingen) und Habegger (Ringen) stellen. Trotzdem qualifizierte sich der Zürcher für den Endkampf. Der einheimische Schwinger-Eidgenosse Konrad Steffen verbuchte, nach einer Punkteteilung im ersten Ringkampf gegen Jungspund Habegger, zwei Plattwürfe gegen den Aargauer Spitzenringer Joel Meier (Schwingen) und den Reichenbacher Dubach (Ringen). Somit löste auch er das Ticket für den Schlussgang.
Im finalen Duell wogte der Kampf recht lange – insbesondere am Boden – hin und her. Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang es Vollenweider, seinen zähen Gegner schliesslich zum gültigen Resultat zu überdrehen. Somit holte sich der 26-jährige Maurer-Polier mit 95.3 Punkten seinen ersten Schweizer Meistertitel in der Kategorie A. Andrin Habegger (Märstetten) klassierte sich dank eines abschliessenden Sieges gegen seinen gleichaltrigen Kontrahenten Dubach mit 0.8 Punkten Rückstand im 2. Rang. Den Sprung aufs Siegerpodest schaffte als Dritter auch der Berner Oberländer Marco Iseli (Reutigen), während Schlussgangteilnehmer Koni Steffen mit dem undankbaren vierten Rang vorlieb nehmen musste.
Die Zuschauer kamen aber auch in den anderen Kategorien in den Genuss interessanter und spannender Wettkämpfe.
In den zwei Leistungsklassen durften sich schliesslich die folgenden Athleten die Meisterschaftsmedaillen umhängen lassen:
Leistungsklasse 2 ( (Jahrgang 2006 – 2008):
Der Luzerner Joel Kurmann (Willisau) dominierte den Wettkampf. Obwohl er den Schlussgang gegen seinen Kantonsrivalen Ueli Rölli (Eschenbach LU) verlor, siegte er vor Rölli und einem weiteren Luzerner, John Ani (Roggliswil).
Leistungsklase 1 (Jahrgang 2009 – 2010):
Der Glarner Sales Tschudi (Netstal) stellte im Schlussgang gegen den Schwyzer Cyrill Krieg (Tuggen) und wurde somit Meister. Krieg blieb immerhin der 2. Rang vor dem drittklassierten Zürcher Loris Anliker (Schlatt ZH).
Und in den Jugendklassen geschah sogar Historisches mit dem ersten Schweier Meistertitel für ein Mädchen! Es gab folgende Medaillengewinner und -gewinnerinnen:
Jugendklasse 2 (Jahrgang 2011 – 2012):
Der Luzerner Louis Meier (Grosswangen) siegte mit dem Punktemaximum von 60 Punkten vor den Aargauern Max Schmid (Hägglingen) und Luca Stöckli (Freiamt).
Jugendklasse 1 (Jahrgang 2013 – 2014):
Nelia Baumeler (Bürglen UR) holte sich als erstes Mädchen einen Schweizer Meistertitel im Nationalturnen. Sie siegte vor Janis Kühne (Eschenbach SG) und dem Stadt-Luzerner Fabio Wobmann.
Jugendklasse Piccolo (Jahrgang 2015 – 2018):
Hier gewann der Thurgauer Andrin Brühlmann (Zihlschlacht) vor seinem Vereinskollegen Nyma Stadelmann. Als Dritter schaffte es der Glarner Joel Zweifel (Bilten) aufs Podest.