Stefan Ettlin überrascht mit erstem Schweizermeistertitel.

    Am diesjährigen Eidgenössischen Turnfest (ETF) in Aarau gehörte er infolge Grippe noch zu den Abwesenden. Und am Eidgenössischen Schwingfest in Zug konnte der 22-jährige Obwaldner Kranzschwinger nicht seine erwartete Leistung abrufen. Doch jetzt gelang dem Kernser Modellathlet sein bisher grösster Sieg.

    Über 400 Athleten in den verschiedenen Alterskategorien zeigten auf den ausgezeichneten, kompakten Wettkampfanlagen in Grosswangen vielseitigen und hochstehenden Nationalturnsport.


    In der höchsten Kategorie A fand die erwartete ETF-Revanche nur halbwegs statt. Zum einen fehlte der Zweite von Aarau, der Zuger Marcel Bieri infolge einer kurzfristig zugezogenen Schulterverletzung. Und nach den sogenannten Vornoten bzw. nach 6 Disziplinen lagen mit dem 19-jährigen Einheimischen David Wüest (58.2 Punkte) sowie Stefan Ettlin (57.7) zwei Athleten an der Ranglistenspitze, welche am ETF noch gefehlt hatten. Knapp dahinter folgten der Dritte von Aarau, Jeremy Vollenweider (Marthalen ZH) mit 57.6 Punkten sowie ETF-Sieger Andi Imhof (Bürglen UR) mit 57.1 Punkten. Leider verletzte sich Wüest dann im ersten Gang Ringen gegen Imhof und musste den Wettkampf leider aufgeben. Routinier Imhof stellte dann gegen „Ersatzgegner“ Vollenweider. Er gewann zwar nachher, verlor jedoch im neunten Durchgang gegen den widerspenstigen Thurgauer Robin Straub nach einem sehr einseitigen unentschiedenen Gefecht nochmals entscheidend an Terrain.

        

    So qualifizierten sich schliesslich etwas überraschend der 21-jährige Zürcher Jeremy Vollenweider und Stefan Ettlin für den Schlussgang. In diesem Duell der Jungen wogte der Kampf recht lang – insbesondere im Bodenkampf – hin und her. Dann aber gelang es Ettlin, seinen zähen Gegner zu Boden zu sprengen und schliesslich zum gültigen Resultat zu überdrehen. Somit holte sich der Kernser mit 94.9 Punkten seinen ersten Schweizer Meistertitel. Favorit Imhof klassierte sich dank einer Maximalnote im letzten Gang schliesslich mit 0.2 Punkten Rückstand im 2. Rang, während Schlussgangteilnehmer Vollenweider mit dem Bronzerang vorliebnehmen musste.

    Die Zuschauer kamen aber auch in den anderen Kategorien in den Genuss interessanter und spannender Wettkämpfe.


    In den zwei Leistungsklassen durften sich schliesslich die folgenden Athleten die Meisterschaftsmedaillen umhängen lassen:


    Leistungsklasse 2 (Jahrgang 2002 – 2003)

    Der Berner Severin Staub (Melchnau) dominierte den Wettkampf und gewann hoch überlegen vor dem Urner Kilian Arnold (Bürglen UR) und dem Schwyzer Florian Lustenbergerr (Arth-Goldau).


    Leistungsklase 1 (Jahrgang 2004 – 2005)

    Fabian Schärz (Reichenbch BE) bezwang im Schlussgang den Oberbaselbieter Elia Wyssen und wurde Meister. Wyssen, der eine Woche zuvor den Schweizer Meistertitel im Steinstossen der Knaben mit dem 8-kg-Stein mit Rekordweite gewann, blieb immerhin der 2. Rang vor dem punktgleichen Bronzegewinner Andrin Habegger (Märstetten TG).


    Und in den Jugendklassen gab es folgende Medaillengewinner:


    Jugendklasse 2 (Jahrgang 2006 – 2007)

    Benjamin Heyden (Reichenbach BE) siegte überlegen vor dem Luzerner Kevin Waser (Willisau) und dem St. Galler Ives Rüegg (Eschenbach SG).


    Jugendklasse 1 (Jahrgang 2008 – 2009)

    Damian Mettler (Bilten GL) holte sich vor dem punktgleichen Schwyzer Thomas Meister (Arth-Goldau) und dem Luzerner Toni Rölli (Eschenbach LU) den Titel.


    Jugendklasse Piccolo (Jahrgang 2010 – 2013)

    Hier gewann der Thurgauer Lukas Thomi (Märstetten) vor dem Luzerner Christian Rölli (Eschenbach LU). Als Dritter schaffte es mit Denni Roth ein weiterer Märstetter aufs Podest.



    Geri Haussener, 22.09.2019