Als Zehnjähriger
gewann Rainer Betschart sein erstes „Buebe- Schwinget“. Beim Training im KTV und
Schwingclub Muotathal kristallisierten sich aber noch andere Fähigkeiten
heraus: „Von der Postur her kam mir das Nationalturnen eher entgegen“, erzählt der
heute 42-jährige. Mit zwölf bestritt der reaktionsschnelle Techniker seinen
ersten Wettkampf, mit zwanzig stieg er am
Freiburger
Nationalturntag erstmals auf das Siegespodest. Diesem folgten weitere 16 Siege
und etliche SKTSV-Verbandsmeistertitel, gekrönt 1989 vom Schweizermeistertitel
in Turbenthal. 1994
verabschiedete er
sich als Dreißigjähriger mit Bronze an der SM in Lachen vom aktiven
Nationalturnsport.
Ostschweizer Vorbild
Im Schwingen faszinierte ihn
Lothar Herrsche vom Ostschweizer Verband: „Er beherrschte den Hochschwung wie
kein zweiter.“ Mehrmals begegnete er seinem Idol im Sägemehl, das letzte Mal
1995 in Chur, wo er den Montlinger auch besiegte. An diesem Eidgenössischen,
seinem Abschied vom Schwingsport, blieb dem Schwyzer Turnerschwinger jedoch
erneut das krönende Tüpfchen auf dem i. verwehrt: „Der eidgenössische Kranz
lag in Reichweite, als Siebter fehlte mir bloss ein winziger Viertelpunkt“.
Veto aus dem Rheintal
Viele Kränze, Treicheln usw.
schmücken Rainers Zuhause, doch als wichtigstes Andenken ziert ein
Hochzeitsfoto die gute Stube. Es erinnert an einen Wettkampf 1989 in Gümligen,
als er überraschend im Schlussgang Gottfried Dietsche aus Kriessern bezwang.
Nach der Siegerehrung kassierte der Nationalturner dafür Schelte von einer
Ehrendame, die zuvor mit den Kriessnern
das Sektionsturnen bestritten
hatte. Die daraus entstandene Diskussion scheint nicht unerfreulich verlaufen
zu sein, konnte doch der Schwyzer die besagte Ehrendame später zum Traualtar führen.
Fortan unterstützte die sportbegeisterte Monika Dietsche, selber aktive
KTV-Turnerin und Jugileiterin, ihren Nationalturner auch in der Vereins- und
Verbandsarbeit, so etwa in der Leitercrew das Nationalturnlagers.
Engagement für die Jugend
Mit dem Umzug von Muotathal
nach Kriessern stieg der dreifache Familienvater auf den Jugendsport um. Im KTV
Edelweiss trainiert er die Jugendriege und leitet alternierend auch das Männerturnen,
für die Ringerstaffel betreut er eine Piccolo-Ringerriege. Seinen
hervorragenden Fitnessstand stellte er am Sportfest Zug mit einem „Top-Ten“ Rang
im Wahlmehrkampf eindrücklich unter Beweis.
Rainers Job im Schichtbetrieb
erfordert gute Helfer, Organisationsgeschick und einen verständnisvollen Arbeitgeber,
damit die Vereinsarbeit weiterhin möglich ist. Sie fortzusetzen, dafür hat er
gute Gründe: „Es ist mir wichtig, meinen Kindern und der Jugend im Verein zu vermitteln,
dass man mit der richtigen Einstellung im Sport wie im Leben viel erreichen
kann“
STECKBRIEF:
Name: Rainer Betschart
Geburtsdatum: 18. Oktober 1964
Zivilstand: verheiratet mit
Monika, geb. Dietsche,
3 Kinder: Sarina, Tobias,
Ramon
Wohnort: Kriessern/SG (früher
Muotathal/SZ)
Grösse: 178 cm
Erlernter Beruf:
Elektromonteur, heute Techniker in Hightech-Optik-Unternehmen
Hobbys: Familie, Sport
allgemein
Anzahl Kränze: 74 (50 im
Nationalturnen, 24 im Schwingen)
Verein/Verband: KTV und
Schwingclub Muotathal, KTV Kriessern.
J+S-Experte Nationalturnen,
Mitglied der Nationalturnkommission SKTSV und Leiter von Nationalturnlagern.
Die Jugendriege des KTV
Kriessern hat im ehemaligen Nationalturner ein grosses Vorbild
gefunden.
Morgen folgt die Fortsetzung!
(Das Portrait stammte aus dem Jahre 2008)