Der Berner Christian Dick gewinnt das erste nationale Kräftemessen der Saison. Beim Auftakt am Nationalturntag in Wigoltingen setze sich der Routinier gegen die aufkommende junge Generation durch. Auf dem zweiten Platz klassiert sich der Altnauer Beni Notz, gefolgt vom Schaffhauser Pascal Gurtner. Mit 164 Teilnehmern war der Anlass gut besucht und profitierte vom Wetterglück.

Starke Gästeturner in Elitekategorie
Mit 17 Teilnehmen in der Zehnkampfkategorie A kam es zu attraktiven Zweikämpfen um das begehrte Eichenlaub. Dabei schwang der Berner Christian Dick obenaus. „Mein Ziel ist der Gewinn der nationalen Jahreswertung“ äusserte sich Dick klar zu seinen Ambitionen diesem Jahr. Aber auch im Schwingen will er es weiter wissen: „76 für 76er“ fasst er seine Zielsetzung kompakt zusammen. Was soviel heisst wie den 76. Kranzgewinn für den Jahrgänger 1976. In Wigoltigen musste er alles geben, führte doch nach Absolvierung der turnerischen Vornoten  noch Kantonskollege Peter Zahler. Dieser musste jedoch in den 5 Gängen mit Ringen und Schwingen unten durch. Zahler landete in der Schlussrangliste auf Rang fünf. Eine guten Eindruck hinterliessen die Gästeturner aus der Innerschweiz mit den Klassierungen vier (Thomas Ettlin),  sechs (Markus Keller)  gefolgt von den jungen Zugern (Christian Bieri und Fritz Hösli). Der 21-jährige Pascal Gurter im dritten Schlussrang stellte im letzten Gang der Punkthöchsten und konnte den nachmaligen Sieger Dick nicht mehr überholen.

Junge auf dem Vormarsch
Bei den Thurgauern erzielte der Altnauer Beni Notz das beste Resultat mit 93.4 Punkten und nur 0.8 Punkte Rückstand. Der Zihlschlachter Ernst Bühler landete letztlich im Rang sieben trotz einem Patzer im Weitsprung.  Diese zwei Punkte Differenz aus waren schwer aufzuholen, zumal ihn die Einteilung nicht schonte in den Zweikämpfen.
Mit den beiden jungen Nachwuchskräften Notz und Bühler ist in den nächsten Jahren zu rechnen im Nationalturnen und Schwingen. Am Bodensee und im Oberthurgau träumt man bereits davon, dass Notz und Bühler nächstes Jahr am Eidgenössischen Schwingfest im benachbarten Frauenfeld in die Kranzwertung kommen. Die „wilden Jungen“ Notz und Bühler gehören zu den Trumpfkarten der Thurgauer für die Zukunft.

Drei Thurgauer Kategoriensieger
In der Leistungsklasse 3 zeigte der wendige Urs Rüfenacht, dass in diesem Sport nicht nur die grossen Brocken bestehen können. Er überzeugte in den turnerischen Disziplinen vor allem beim Bodenturnen und gewann die Kategorie. Ueberlegen war auch Robin Straub in der Kategorie Leistungsklasse 1, wo er im Siebenkampf keine Note unter 9.5 verzeichnete. Samuel Giger aus Märstetten liess seine Klasse in der Jugendkategorie 1 aufblitzen. Sein Notenblatt verzeichnete vier Einträge mit je Note 10. Total kam er auf 49.5 Punkte.

Innerschweizer Dominanz in Jugendkategorien
Aehnliches gelang Timo Zeder aus Grosswangen in der Kategorie L2: nur 0.5 Punkte Differenz zur Maximalnote 60 brachten ihn auf Rang 1.
In der Kategorie L2 war der Schwyzer Roman Ulrich klar überlegen: mit 78.5 Punkten war der Abstand zum Zweitklassierten sehr deutlich. Das Feld der Nachwuchskategorie Piccolo war mit zwölf Turnern schwach vertretern. Der Sieger Ives Durrer aus Kerns aus der gut betreuten Nachwuchsgruppe klassierte sich zusammen mit dem Glarner Joel Steiner punktgleich auf dem Spitzenplatz.

Nationalturnen traditionsverbunden
Verbandspräsident Sepp Meyer würdigte anlässlich des Festakts den Einsatz der Spotler und die ehrenamtliche Tätigkeit der Organisatoren in Wigoltingen.  Ganz speziell erwähnt wurde die nahtlose Integration des Nationalturnens in das Kreisturnfest. „Wir können damit der ganzen Turnerfamilie die Attraktivität des Nationalturnens zeigen“, sagte Meyer. Gerade das Steinheben und Steinstossen erfreut sich bei Turnern und neuerdings auch bei Damenriegen zunehmender Beliebtheit. Dies als attraktive Ergänzung des Vereinswettkampfs. Just auf dem Wettkampfplatze meldeten sich mehrere Veranstalter für die Ausrichtung der Anlässe in den Folgejahren.

Thomi auch Organisationstalent
Spezielle Verdienste beim Anlass holte sich Markus Thomi. Nach seiner ausklingenden Karriere im Turnen und Schwingen stellt er sich der Organisationsarbeit. „Ich bin sehr zufrieden, dass alles so reibungslos abgelaufen ist“, sagte Thomi nach dem Wettkampf. Er liess es sich nicht nehmen, gleichen Tags auch noch selbst in die Turnhosen zu steigen und den Vereinswettkampf mit Wigoltingen zu bestreiten.

Der Thurgauer Anlass zeigte einmal mehr, dass Nationalturnen eine Sportart ist, wo Fairness, Vielseitigkeit und ausgeprägte Kameradschaft gross geschrieben werden. Der Handschlag vor und nach dem Zweikampf sei ein eindrückliches Ritual, das gerade in der heutigen Zeit aktuell sei.
Der eindrückliche Gabentempel mit drei Lebendpreisen und Ehrengaben für alle Teilnehmer wurde speziell gelobt. Der Hauptsponsor TKB stellte ein Filmteam. Ab Ende September wird von der Veranstaltung eine DVD erhältlich sein.

Meyer Sepp, 13.06.2009

Anlass:
TG Nationalturnertag
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