Heinz Vogel und Hans Kunz – geprägt von Vielseitigkeit

    Ende 70er Jahre bis Ende 80er Jahre gehörten die Nationalturngrössen Heinz Vogel und Hans Kunz zu den Aushängeschildern des Stadtturnvereins Luzern. Die beiden waren nicht nur an Nationalturntagen anzutreffen, sondern waren regelmässig auch auf den Schwingplätzen und an Ringertagen präsent. In allen drei Sportarten gehörten sie regelmässig zu den Kranzgewinnern.

    Vielseitigkeit und Kameradschaft
    Fasziniert hat Heinz Vogel und Hans Kunz die Vielseitigkeit, die es auch noch heute im Nationalturnen braucht. Einen guten Nationalturner prägt Schnellkraft, Koordination, Konzentration und Kraft. In den Vornoten wie auch im Ringen und Schwingen hatten sie grosses Talent. Als erfolgreiche Schwinger und Ringer lag ihnen der Zweikampf im Blut. Natürlich schätzten sie auch die Kameradschaft und das kollegiale Verhältnis unter den Wettkämpfern.

    Heinz Vogel – Eidgenosse in drei Sportarten
    Man schrieb das Jahr 1972, als der damals 12-jährige Heinz Vogel der Nationalturnerriege Luzern beitritt. In den Jugendkategorien nahm er regelmässig an Turntagen teil. Während seiner Juniorenzeit gewann er diverse Auszeichnungen und feierte 3 Festsiege in den Kategorien L2 und B. Als Aktiver bestritt er nicht mehr viele Wettkämpfe. Seine Einsätze waren nur noch punktuell als Ausgleich und zur Ergänzung zum Schwingen. Am Luzerner Kantonalen Nationalturntag 1984 in Horw holte er seinen ersten Kranz. Seine Stärke liess er im Ringen und Schwingen aufblitzen. Alle fünf Gänge entschied er damals für sich und platzierte sich auf den 5. Schlussrang. Sehr gute Erinnerungen hat der heutige Betriebsökonom auch an die eidgenössischen Nationalturntage von 1986 in Münchwilen. Was er im Ringen und Schwingen bereits erreicht hatte, schaffte er damals im Nationalturnen. Mit der Klassierung auf Rang 8 durfte er sich auch in dieser Sportart Eichenlaub mit eidgenössischem Charakter aufsetzen lassen. Das „Tripple“ war somit perfekt. Es gibt wohl nicht manchen, der bisher in diesen drei verwandten Sportarten diese Ehre entgegennehmen durfte.

    Die grosse Leidenschaft von Vogel war der Schwingsport. Der grossgewachsene Athlet gewann 21 Kränze, dazu gehört auch der vom Eidgenössischen Schwingfest 1983 in Langenthal. 1984 und 1987 platzierte er sich jeweils als Zweiter an Luzerner Kantonalen Schwingfesten. An 5 regionalen Schwingfesten durfte er sich als Sieger feiern lassen. Der schönste war für ihn der 50. Jubiläums-Niklausschwinget in Zürich von 1987. Ähnlich wie das Nationalturnen betrieb er auch das Ringen als Ergänzung zum Schwingen. Bei wenigen sporadischen Einsätzen war er genau so erfolgreich wie in den anderen beiden Sportarten. Von zwei Ringerkränzen stammt einer von den eidgenössischen Ringertagen, die 1985 in Horw stattfanden.
    Obwohl Heinz Vogel wenige Wettkämpfe bestritt, hat er das Nationalturnen bis ans Ende seiner Schwingerkarriere 1989 mindestens einmal Mal pro Woche als Trainingsmöglichkeit genutzt, da es eine sehr gute Ergänzung zum Schwingtraining darstellte.

    Nach seiner Aktivzeit hat sich Heinz Vogel im Schwingsport engagiert. Während 15 Jahren war er im Vorstand des Schwingklubs Luzern tätig.


    Hans Kunz – Athlet mit regelmässig konstanten Leistungen
    1969 trat Hans Kunz der Nationalturnerriege des STV Luzern bei. Bereits sein Vater war Mitglied in diesem Verein. Schon früh erkannte man sein Talent als Turner und Zweikämpfer. So gewann er bereits mit jungen Jahren die ersten Nationalturn- und Ringeranlässe. Am Nationalturntag 1979 in Buttisholz holte er seinen ersten von vier Festsiegen in der Kategorie A. Im Schlussgang siegte er damals über Peter Schelbert. Hans Kunz erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. Zu seinen schönsten Erfolgen zählt er im weitern die gewonnenen eidgenössischen Turnfestkränze.

    Im Schwingen ergatterte er sich zwischen 1970 und 1987 20 Kränze und unzählige Auszeichnungen. Wie Heinz Vogel platzierte er sich zwei Mal auf Rang 2 an Luzerner Kantonalen Schwingfesten. Sein erster Innerschweizer Schwingerkranz erkämpfte er sich 1975 in Attinghausen. Auch als Ringer war Hans Kunz bekannt. An Sägemehlringertagen gewann er 20 Mal Eichenlaub, darunter 4 an eidgenössischen Anlässen. Am schweizerischen Ringertag von 1978 in Bern ging er in der schwersten Gewichtkasse sogar als Sieger hervor. Im Mannschaftsringen war er Nationalliga A und B sowie Kantons- und Regionalmeister. Hans Kunz erbrachte regelmässig gute Resultate in allen drei Sportarten. Zu seinem Missglück wurde er immer wieder vom Verletzungspech heimgesucht.

    Während 20 Jahren stand Hans Kunz als Nachwuchs- und Technischer Leiter im Einsatz. Er engagierte sich nach seiner Aktivzeit als Experte und Kampfrichter im Nationalturnen. 4 Jahre amtete er als Präsident der Nationalturnerriege Luzern. Der gelernte Autolackierer mit eigenem Geschäft ist heute noch als Zuschauer auf den Wettkampfplätzen anzutreffen.

    Ineichen Stefan, 22.07.2008
      Bilder:
      1984 Luzerner Kant. Schwingfest in Inwil, letzter Gang mit Werner Suppiger, 2. Rang
      1987 Luzerner Kant. Schwingfest in Ruswil, Schlussgang mit Daniel Hüsler gestellt, 2. Rang
      Hans Kunz (rechts) mit Turnerkolleg Josef Odermatt (links)
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