Ein Talent aus dem Knonaueramt auf dem Weg zur Spitze

    Auf dem kargen Boden des Zürcher/Schaffhauser Nationalturnerverbandes wächst seit Jahren ein Athlet heran, der nicht so sehr durch eine kraftstrotzende Figur oder gar grosse Worte auffällt. Seit nun mehr schon zehn Jahren taucht der Name eines jungen Sportlers aus dem zürcherischen „Säuliamt“ regelmässig an den vordersten Stellen der Ranglisten von Nationalturn-, Ringer- und Schwingerwettkämpfen auf. Der Knonauer Remo Boss hat sich seit seinem ersten Sieg, den er am Zürcher/Schaffhauser Ringertag 1998 in Mettmenstetten in der Jugendkategorie bis 28 kg errungen hat, zu einem ausserordentlich vielseitigen Athleten entwickelt. Schon damals blieb Kennern das grosse Talent des Neunjährigen nicht verborgen.

    Dass aber Talent alleine für eine erfolgreiche Sportlerkarriere nicht genügt, war dem Vater von Remo sehr wohl bewusst. Mit grossem Einsatz und viel Hingabe hatte Markus Boss bereits seinen anderen beiden Söhnen Simon und Philipp die Freude an den Nationalturndisziplinen vermittelt, was bis heute Früchte trägt. Simon setzt sich seit geraumer Zeit als tüchtiger Leiter für die Jungschwinger beim Schwingklub am Albis ein und Philipp, der den Nationalturnsport nach beachtlichen Erfolgen gesundheitshalber aufgeben musste, amtet heute als engagierter Vereinspräsident bei den Knonauer Turnern.

    So konnte sich Remo, der jüngste Spross der Familie, von Klein auf am Vorbild seiner Brüder orientieren. Da spielte es keine grosse Rolle, dass er jeweils zu den Kleinsten in seiner Altersgruppe gehörte. Mit umso grösserem Eifer erlernte er das ABC des Nationalturnens und setzte dies an den Wettkämpfen dann tatkräftig um.

    Nachdem Remo im Jahre 1998 mit dem Gewinn seines ersten Schweizermeistertitels im Nationalturnen in der Kategorie Jugend Piccolo vielleicht noch etwas überrascht hatte, liess er zwei Jahre später zum ersten Mal seine Zweikampfstärke aufblitzen. Er siegte – zum grossen Erstaunen der Spezialisten – am stark besetzten Internationalen Ringerturnier 2000 in Bern in der Jugend-Gewichtsklasse bis 35 kg.

    Weitere schöne Erfolge folgten dann in regelmässigen Abständen. So durfte Remo 2002 seinen zweiten Schweizermeistertitel im Nationalturnen in der Kategorie Jugend 2 im Rahmen des Eidgenössischen Turnfestes im Baselbiet feiern. Und ein Jahr später gelang ihm der Sieg an den Eidgenössischen Ringertagen 2003 in Schattdorf in der Jugend-Gewichtsklasse bis 48 kg.

    Im Jahre 2004 stellte Remo, dessen Lieblings-Vornotendisziplin das Bodenturnen ist, seine Vielseitigkeit als Nationalturner eindrücklich unter Beweis. Er siegte sowohl an den Schweizermeisterschaften wie auch in der schweizerischen Jahreswertung der Kategorie L1. Aber er ruhte auf seinen Lorbeeren nicht etwa aus, nein, er trainierte zielgerichtet weiter.

    Nach einem Jahr ohne Titel gelang dem Super-Techniker in den letzten beiden Jahren wiederum der doppelte Erfolg. Sowohl 2006 (in der Kategorie L2) wie auch 2007 (in der Kategorie L3) gewann er sowohl die jeweilige Jahreswertung wie auch den entsprechenden Schweizermeistertitel.

    Dass Remo sich auch in den Zweikämpfen stetig verbesserte, stellte er mit zwei eindrücklichen Erfolgen im Jahre 2006 unter Beweis. Einerseits ging er am Nordostschweizerischen Jungschwingertag als Sieger in seiner Alterskategorie vom Platz. Und andererseits erkämpfte er sich auf überzeugende Art seinen ersten Kranz in seiner Karriere. An den Eidgenössischen Ringertagen in Emmenbrücke erkämpfte er sich in der ausserordentlich stark besetzten Gewichtsklasse bis 69 kg mit dem ausgezeichneten 3. Rang gleich das höchst dotierte Eichenlaub.

    Im Gespräch mit Remo kommt zum Ausdruck, dass er ein junger Mann der Taten, und eher nicht der Worte ist. Er zeigt zwar Freude über seine Erfolge, stellt sich aber damit nicht in den Mittelpunkt. Auf die Frage, was seine kommenden Ziele seien, antwortet er, er wolle in erster Linie gesund bleiben. Nach kurzem Zögern fügt er dann noch an, dass er natürlich auch den Gewinn von Kränzen im Nationalturnen und im Schwingen anstrebe. Zuzutrauen ist dies dem jungen Sportler auf jeden Fall. Die unzähligen Siege und Ehrenplätze und all die Erfolge haben Remo aber keineswegs abheben lassen. Er bekräftigt jedoch bestimmt, dass er weiterhin mit Ausdauer, aber auch mit Freude seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen - Nationalturnen, Schwingen und Ringen – nachgehen werde. Dass der sympathische Knonauer dabei weiterhin mit Erfolg dabei sein will, ist zu spüren. Haussener Geri, Präsident Zürche, 18.11.2007
      Bilder:
      Boss Remo (hinten), NOS Jungschwingertag 2007
      Boss Remo (links), NOS Jungschwingertag 2007
      Boss Remo (rechts), Eidg. Nachwunchsschwingertag 2006
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